Die Weltmeisterschaft auf Maui war für mich sportlich gesehen, das größte Erlebnis bisher. Qualifizieren konnte ich mich beim XTERRA CZ. Die Teilnahme war schon der größte Erfolg der Saison und ich wollte den Wettkampf eigentlich nur genießen.
Maui ist eine tolle Insel, die landschaftlich sehr reizvoll ist, mit sehr schönen Sandstränden und viel grüner Natur. Perfekt war auch das Schwimmen im Meer bei angenehmen 27° Wassertemperatur. Es gibt hier viele Freizeitmöglichkeiten, die man in seinen Urlaub einbauen kann, z.B. Schnorcheln, Sonnenaufgang vom Vulkan Haleakala, der über 3000m hoch liegt oder der Road to
Hana, einer Tour die direkt am Meer um einen Großteil der Insel führt und tolle Aussichten bietet. Hier sollte man auf jeden Fall etwas Urlaub machen, wenn man vor hat das Rennen zu bestreiten.
Road to Hana |
Das Rennen war wirklich sehr gut organisiert, mit Pastaparty der besonderen
Art im 5 Sterne Hotel am Vorabend und beeindruckenden Videos der XTERRA Worldtour, da bekommt
man Lust auch mal an anderen XTERRA`s auf der Welt teilzunehmen.
Am Vorabend gab es für die hawaiianischen Inseln eine Tsunamiewarnung mit ungewissem Ausgang, die
Hälfte der Athleten war bis Nachts um halb eins auf Parkplätzen evakuiert. Wir blieben in unserem Hotel, das uns sehr sicher erschien und zum Glück blieb eine Tsunamiwelle auch aus.
Am Rennmorgen waren aber aufgrund des Tsunamis die Wellen extrem hoch und machten nicht
gerade Lust auf eine kleine Schwimmeinheit, aber es half ja alles nichts.
Diesmal musste ich mehr mit dem Wellengang als mit anderen Athleten oder der
Zeit kämpfen. Zu schwimmen waren zwei Runden, angeordnet als großes „M“ in der
Bucht. Mit einem kleinen Landgang dazuwischen, der zur Richtigen
Herausforderung wurde, da die Wellen am Strand extrem stark waren und einen wie
in einer Waschmaschine komplett durchschüttelten. Wenn man Pech hatte bekam man
am Ufer auch noch mal richtig eine Welle mit voller Wucht ins Kreuz. Danach
musste man dann auch erstmal wieder die ersten Wellen durchtauchen um wieder
raus aufs Meer zu kommen. Durch die Strömung die seitlich wirkte kam es vor und
nach dem ersten Landgang auch zu Überschneidungen der Wege und man hatte
plötzlich Gegenverkehr. So ging es mir dann leider auch. Ich muss sagen, dass
ich echt froh war nachdem das Schwimmen vorbei war und ich wieder festen Boden
unter den Füßen hatte. Beim Ausstieg wurde ich von einer Welle noch mal richtig
durchgeschüttelt, der Aufprall war so heftig, das ich sogar die Badekappe und
meine Brille verlor. Die Kappe konnte ich aber dann doch noch greifen und als
Erinnerungsstück mit nach hause nehmen. Die Schwimmzeit war leider nicht so toll, aber hier
ging es mir auch hauptsächlich darum durchzukommen.
wellig war es beim Schwimmen |
Auf dem Weg zur ersten Wechselzone ging das Rennen für mich
erst so richtig los, ich konnte bereits beim Wechsel schon einige andere
Athleten überholen. Die Aufholjagd setzte ich auch auf dem Rad direkt fort.
Hier bekam ich den Nachteil wieder deutlich zu spüren, wenn man beim Schwimmen
zu viel Zeit liegen lässt. Die Radstrecke war schon richtig voll und auf den
engen und verwinkelten Trails war das Überholen schwierig. Es machte
aber auch richtig Spaß kontinuierlich zu überholen. Auch mit den Temperaturen
kam ich gut zurecht. Gegen Ende der Radstrecke bereitete ich mich schon mal auf
den abschließenden Lauf vor. Ich war gespannt wie die Beine sich nach dem
harten Radfahren anfühlen würden.
Die Laufstrecke hatte nur eine Steigung, aber die zog sich
über die ersten 4,5km, das bedeutete zuerst ging es den Berg hoch und dann
wieder runter. Bergauf kam ich gut klar, ich versuchte von Anfang an
kontrolliert mein Tempo zu laufen und nicht zu überziehen. Die Beine fühlten
sich dabei noch ganz gut an und ich konnte auch noch einige Plätze gut machen.
Das Bergabstück konnte ich sogar genießen, die Trails waren einfach richtig
cool und machten brutal viel Spass. Am Schluss mussten wir noch ca. 500m durch
tiefen Sand über den Strand zurück zum Ziel Laufen, das kostete dann die
letzten Körner, aber danach kam auch nur noch der Zieleinlauf auf dem Rasen des
Ritz Carlton Hotels. Der Rasen hat mich schon 2011 im Video zur XTERRA WM
damals so fastziniert und ich hab mir oft vorgestellt wie das Gefühl beim
Einlauf ins Ziel wohl sein wird. Das Gefühl war einfach toll und ich habe es
genossen.
Zielkanal |
Nach dem Rennen gab es abends noch eine riesen
Afterraceparty mit Fotos und Filmen vom Rennen. Man muß sagen die Amerikaner
wissen wie man eine tolle Show macht. Bei der Siegerehrung hab ich noch ein
paar Deutsche kennen gelernt und mit ihnen zusammen gefeiert. Da es auch am
selben Wochenende der Beginn von Haloween war, wurde auch noch eine extra
Haloweenparty gefeiert mit Verkleidung. Auch hier haben die Amerikaner wieder
ganze Arbeit geleistet, mit zum Teil verrückten Kostümen.
Alles in allem war es für mich ein toller Urlaub, mit einem
super Rennen und ich glaube nicht, dass ich zum letzten mal auf Maui war.